Im täglichen Sprachgebrauch hat das Wort Glas viele Bedeutungen: So wird das Glas als Trinkgefäß oder als ein Bestandteil eines Fensters charakterisiert oder bezieht sich im Englischen auch auf den Begriff der Brille (glasses). Zur wissenschaftlichen Betrachtung hat man unterschiedliche allgemeine Definitionen formuliert, in DIN 1259-1 heißt es: Glas ist ein anorganisches Schmelzprodukt, das im Wesentlichen ohne Kristallisation erstarrt.
Einer der Pioniere der Glasforschung, Gustav Tammann (1861-1938), definierte Glas wie folgt: Der Glaszustand ist der eingefrorene Zustand einer unterkühlten Flüssigkeit, die ohne zu kristallieren erstarrt ist.
Ein umfassendes Werk zu den chemischen und physikalischen Eigenschaften von Glas stammt von Scholze und stellt in anschaulicher Weise die Grundlagen zusammen.
Die wesentlichen Eigenschaften für den Einsatz von Glas als Konstruktions- und Baustoff sind:
Transparenz und Transluzenz bei geringer Lichtreflexion im sichtbaren Bereich
chemische Beständigkeit gegenüber sehr vielen Medien
hohe Sprödigkeit und
nahezu linear-elastisches Werkstoffverhalten bis zum Bruch sowie
relativ geringe Zugfestigkeit.
Aus diesen Eigenschaften folgen jeweils Vor- und Nachteile bei der Verwendung als Bauelement, z.B. in der Fügetechnik und bei der Wärmedämmung.